Grabsteine erzählen Geschichten

Trauern, Ruhe finden, zurückdenken und Zwiesprache halten: Der Besuch am Grab ist Angehörigen seit jeher wichtig. Grabmale verraten dabei mehr als nur Namen und Lebensdaten.
Grabsteine gestalten: Eine Tradition seit der Antike
Wie man die Grabstelle von Verwandten oder Freunden gestaltet,
ist eine sehr persönliche Entscheidung. Dem Grabstein gebührt dabei die größte Aufmerksamkeit.
Neben Name und Lebensdaten werden oft auch Verzierungen eingemeißelt oder
aufgebracht, zum Beispiel ein Porträtbild des Verstorbenen, oder der Stein wird
mit einer Skulptur ergänzt. Bilder und Skulpturen haben meist eine besondere
Bedeutung für die Angehörigen, doch einige Symbole überdauern in ihrer Aussage
die Zeit. So gilt etwa der Anker als Zeichen der Hoffnung, der Baum
symbolisiert Lebenskraft, der Händedruck ist ein Sinnbild sowohl des Abschieds
als auch der Treue, und die Rose wird einerseits als Mariensymbol betrachtet,
aber auch als ein Zeichen für die Liebe, die über den Tod hinausgeht.



Schon in der Antike wurde der Toten mit Grabsteinen gedacht.
So legten etwa die Griechen und
Römer
regelrechte Gräberstraßen
an. Kaiser, Könige, Adelige und wohlhabende Bürger
wurden lange Zeit direkt in der Kirche beerdigt – teils in einer Krypta, aber
auch im Kirchenraum, mit der Grabplatte im Boden. Etwa seit dem
18. Jahrhundert
finden sich vorwiegend aufrecht stehende Grabsteine auf Kirch- und Friedhöfen
,
die auf Vorder- und Rückseite Platz für Inschriften bieten. Insbesondere ältere
Steine verraten oft viel sowohl über das Leben des Verstorbenen als auch über
die Trauer der Angehörigen: Brustbilder, Berufsbezeichnungen, Sinnsprüche und
Bibelverse wurden auf Vorder- und Rückseite in die Steine eingemeißelt.
Manchmal wird sogar eine ganze Lebensgeschichte wiedergegeben, weshalb man
diese Grabsteine auch als
„sprechende Steine“ bezeichnet. Beispiele dafür finden
sich auf den
nordfriesischen Inseln Amrum und Föhr.
Grabsteine Symbole: Kreuz, Tauben & Porträtbilder
Je nach Region werden Grabmale auch aus Holz, Schmiedeeisen oder Gusseisen gefertigt, zumeist bestehen sie jedoch aus Stein – und können Generationen überdauern. Grabsteine tragen viele christliche und weltliche Symbole, die eine universelle oder eine eigene regionale Bedeutung haben können:
- So gab es beispielsweise einst die Sitte, bei einem Grabstein für eine Familie direkt bei der Bestellung Porträtbilder jedes Mitglieds in den Stein meißeln zu lassen.
- Ein eingekerbtes Kreuz über dem Kopf war das Zeichen dafür, dass die Person verstorben war.
- Tauben, Lamm oder Fische sind christliche Symbole und nehmen Bezug auf Jesus, den Heiligen Geist oder andere biblische Figuren. Sie stehen meist für Zuversicht, Wiederauferstehung und Hoffnung.
- Blumen haben eine weltliche Bedeutung und stehen für Leben (Sonnenblume), Liebe (Rose) oder Treue (Efeu).
- Bäume haben eine ähnlichen weltlichen Bezug wie Blumen, werden aber als Verbindung zwischen Himmel und Erde gesehen oder als Neuanfang interpretiert.
Doch wurden Grabsteine auch innerhalb der Familie wiederverwendet: Die nachkommenden Angehörigen ließen alte Bilder und Daten abmeißeln, um die Steine weiter benutzen zu können.
Moderne Grabsteine: Von Statuen über
Skulpturen bis hin zu Laser-Porträts
Wer schon einmal über bekannte Friedhöfe wie Père Lachaise
in Paris, den Friedhof Ohlsdorf in Hamburg oder den Bremer Friedhof Riensberg geschlendert
ist, kennt die großen, künstlerisch gestalteten Statuen und Skulpturen, die oft
Engel, Frauenfiguren oder auch die Verstorbenen selbst darstellen. Engelsfiguren
sind heute noch als Gravuren auf dem Stein oder als Grabskulpturen beliebt –
sie symbolisieren Schutz, Trost, Liebe und dass der Verstorbene nicht vergessen
ist. Noch relativ neu ist die Möglichkeit, Porträtfotos des Verstorbenen per
Lasertechnik auf dem Grabstein abzubilden, wie es
Könemann
Laser-Natursteintechnik anbietet
.
Tiergrabsteine aus poliertem
Granit
Auch wenn ein Haustier stirbt, das einen über viele Jahre
als Weggefährte begleitet hat, wünschen sich mittlerweile viele Tierbesitzer
einen Ort des Gedenkens und entscheiden sich dafür, ihr Haustier auf einem
Tierfriedhof zu beerdigen. Auf dem weltweit größten
Tierfriedhof nördlich von Paris
wurden seit 1899
bereits weit über 100.000 Tiere bestattet, von Hunden und
Katzen über Vögel bis hin zum Löwen - auch wenn letzteres sicher kein Haustier
darstellt. Auch in Deutschland wächst die Nachfrage nach Tierbestattungen
beständig, wie die
Liste der hierzulande
existierenden Tierfriedhöfe
beweist. Auf seiner Webseite bietet
Torsten Könemann daher auch Tierbesitzern die Möglichkeit, einen Grabstein für
ihre Lieblinge zu bestellen. Bereits
ab
99 Euro
sind die Steine aus poliertem massivem Granit erhältlich,
die mittels Lasergravur mit individuellen Motiven und Aufschriften und
Porträtfotos versehen werden können.
Grabsteine und Grabmale: Lasertechnik
ermöglicht einzigartige Grabmale
Damals wie heute ist das Grab mit dem Grabstein ein Ort für liebevolles Gedenken, an dem die Menschen zur Ruhe kommen. Diesen Ort ganz nach den persönlichen Wünschen zu erschaffen, ist mit den vielfältigen Vergleichs- und Gestaltungsmöglichkeiten auch per Internet kein Problem mehr. „Wir führen zum Beispiel einen Grabstein aus Granit mit dem Bild eines Sonnenuntergangs am Meer“, erklärt Natursteinexperte Könemann. „Der Sonnenuntergang vermittelt das Gefühl, auf die Reise zu gehen. Er strahlt Ruhe und Frieden aus, weckt Zuversicht auf das, was kommen mag, und lässt Erinnerungen wiederaufleben.“ Besonders anrührend sind auch Grabsteine in Herzform – die Grabmale sind heute so individuell und einzigartig wie die Menschen, an die sie erinnern.
Quellen
- Bilder: Pixabay.com / Canva.com
- http://elpub.bib.uni-wuppertal.de/edocs/dokumente/...
- http://www.fachdidaktik.klassphil.uni-muenchen.de/...
- https://www.monumente-online.de/de/ausgaben/2015/3...
- http://www.amrum-kirche.de/friedhoefe_broschuere-h...
- http://www.sueddeutsche.de/leben/aeltester-tierfri...
- https://www.animals-digital.de/tiere/tierfriedhof/
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